Gemeinde Altshausen

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Altshausen und Sausset-les-Pins waren vom 17. bis 21. Oktober dreizehn Gäste aus Sausset zu Gast in Altshausen, um das Jubiläum gebührend zu feiern. Die gemeinsame Zeit wurde genutzt, um den gegenseitigen Austausch zu vertiefen und den Gästen während ihres Aufenthaltes in Altshausen ein abwechslungsreiches Kulturprogramm zu bieten.

Nach pünktlicher Ankunft wurden die Gäste von den Mitgliedern des französischen Partnerschaftsausschusses am Bahnhof in Altshausen abgeholt und im Foyer des Rathauses von Bürgermeister Patrick Bauser begrüßt. Nach einem kleinen Umtrunk wurden die Quartiere verteilt. Müde von der langen Reise und den vielen emotionalen Begegnungen mit ihren Freunden, verließen sie mit ihren Gastfamilien das Foyer.

Am Freitagmorgen ging es mit den privaten Autos nach Sigmaringen zu einer Schlossführung, um die Geschichte und Kultur der Fürsten von Hohenzollern einschließlich der Waffenhalle zu erleben. Alle Besucher genossen einen sehr interessanten Spaziergang durch 1000 Jahre Kultur und Historie mit Einblicken in die Familiengeschichte, die bauliche Entwicklung sowie bedeutende Ereignisse in französischer Sprache. Im Schloss konnten während der Führung viele Gemälde, Möbel und Stilepochen bewundert werden. Nach der Reise in die Vergangenheit klang der Vormittag bei einer Einkehr im Bootshaus in Sigmaringen bis in den späten Nachmittag aus.

Am Abend trafen sich alle Gäste zu einem gemeinsamen Jubiläumsabend im festlich geschmückten katholischen Gemeindehaus in Altshausen. Nach dem Sektempfang gab es ein reichhaltiges schwäbisches Buffet, das bei den französischen Gästen großen Anklang fand.

Bürgermeister Patrick Bauser, der den ersten Satz seiner Festrede auf Französisch begann und dafür die Anerkennung der Gäste erhielt, sprach von einer Städtepartnerschaft zwischen Altshausen und Sausset-les-Pins, die sich über die Jahre zu einer guten Freundschaft entwickelt habe. Erste Kontakte habe es bereits vor 35 Jahren gegeben, vor 33 Jahren begann der Schüleraustausch und 2009 wurde der Partnerschaftsvertrag offiziell unterzeichnet. Möge diese Partnerschaft auch in Zukunft ein Beispiel dafür sein, wie man durch Freundschaft und Zusammenarbeit zu einem friedlichen Europa beitragen kann. Er bedankt sich für die Verbundenheit und die stabile Partnerschaft und dankt allen, die zum Gelingen der Partnerschaft beigetragen und damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Verbindung geleistet haben.

Patrice Thomas, der den erkrankten Bürgermeister Maxime Marchand vertrat, machte noch einmal deutlich, dass sein Herz in Althausen einen Platz gefunden habe. Er sei bereits zum dritten Mal in Althausen und freue sich jedes Mal auf den Besuch. Er hoffe auf viele weitere Begegnungen und eine lebendige Partnerschaft. Es gebe nicht die richtigen Worte, um ein Gefühl oder eine Emotion wiederzugeben. Er dankt allen, die sich für die Partnerschaft einsetzen. 

Die Partnerschaftsvorsitzende, Andrea Brändle, betonte in ihrer Ansprache die langjährigen guten Freundschaften, die sich über die Jahre entwickelt hätten und die es wert seien, heute Abend gefeiert zu werden. Auch sie sei begeistert von der Region an der blauen Küste, auch Côte Bleue genannt und von der Freundlichkeit der Menschen. Ihre Vorgängerin, Elisabeth Trolliet habe diese Freundschaft ebenso herzlich gelebt und im Oktober 2009 den Partnerschaftsvertrag mit unterzeichnet. Leider kann sie diesen Moment nicht mehr miterleben, aber dank ihr steht die Freundschaft zwischen den beiden Städten auf einem soliden Fundament. Gemeinsam werden wir unsere Partnerschaft zu dem machen, was sie sein soll: ein lebendiger Ausdruck von gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und freundschaftlichem Miteinander. Sie dankte allen, die die Partnerschaft aktiv gestalten und mit Leben erfüllen, insbesondere ihren Freunden im Partnerschaftsausschuss für das gute Miteinander. Dank an die Mitglieder der ungarischen Partnerschaft für die Unterstützung beim Festabend und an Günther Igel.

Auch Catherine Livet, die Vorsitzende des Partnerschaftskomitees in Sausset-les-Pins sprach von einer sehr guten Städtepartnerschaft und von Freundschaften, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hätten. Sie dankt den Mitgliedern des Partnerschaftskomitees und den Gastgebern für die große Gastfreundschaft.
Zwischen den einzelnen Programmpunkten unterhielt Eric Nicol die Festgäste. Eric Nicol ist ein in Sausset und Umgebung sehr bekannter Schauspieler und Kabarettist mit großer Ausstrahlung. Der gebürtige Italiener war noch nie in Deutschland und war von Altshausen begeistert. Er interpretierte bekannte Chansons von Jacques Brel, Georges Brassens und vielen anderen. Eine weitere Einlage wurde gemeinsam mit seiner Partnerin Joëlle David dargeboten. Der Lohn eines jeden Künstlers ist der Applaus, den das Publikum großzügig verteilte. Eine Power-Point-Präsentation mit schönen Bildern von vielen Begegnungen von 1989 bis heute rundete den Abend ab. Alle Anwesenden schauten gebannt auf die Leinwand, ob sie sich auf den gezeigten Bildern wiederfanden. Es war ein sehr schöner, entspannter Abend mit viel Gelegenheit zur Begegnung und zum Austausch – ein Jubiläum mit lebendiger Partnerschaft. Umrahmt wurde der Abend mit Hintergrundmusik aus den 80er Jahren, der Zeit der ersten freundschaftlichen Begegnungen. Herzlichen Dank an Familie Raisle für die Zusammenstellung der Liederauswahl.

Am Samstagvormittag stand zunächst eine Führung und Besichtigung des Oberschwäbischen Museumsdorfes in Kürnbach auf dem Programm. In original eingerichteten Gebäuden aus sechs Jahrhunderten wird gezeigt, wie die Menschen früher in Oberschwaben gelebt und gearbeitet haben. Für den Apfeltag wurden viele Äpfel geerntet und die Gruppe durfte sich aus der Vielzahl der Apfelsorten eine Kostprobe nehmen. Der Abschluss wurde in der Museumsgaststätte mit oberschwäbischen Spezialitäten abgehalten. 

Am späten Nachmittag fand die große Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Altshausen im Schloss Altshausen statt. Unzählige Einsatzkräfte der FFW Altshausen, der Wehren des Gemeindeverwaltungsverbandes, der Feuerwehr Bad Saulgau und des Rettungsdienstes probten den Ernstfall bei einem simulierten Brand im Schloss, bei dem Herzog Wilhelm von Württemberg und weitere Personen gerettet werden mussten. Im gesamten Schlossbereich herrschte reges Treiben. Beobachtet wurde die Übung von unseren Gästen, den Verbandsbürgermeistern sowie vielen Einheimischen und Zuschauern, die beeindruckende und reibungslos funktionierende Abläufe beobachten konnten.

Ihre Königliche Hoheit Herzogin Diane von Württemberg lud die französischen Gäste kurzfristig zu einer Audienz in ihr Atelier ein, worüber sie sich sehr freuten. Sie unterhielten sich mit der Herzogin auf Französisch und durften ihre aktuellen Werke bewundern, was bei allen einen majestätischen Eindruck hinterließ. Zum Abschluss durften sie sich mit Herzogin Diane fotografieren lassen und ein „königliches Erinnerungsfoto“ mit nach Hause nehmen. Herzlichen Dank an Ihre Königliche Hoheit Herzogin Diane von Württemberg für den Empfang der Gäste.

Anschließend trafen sich alle Feuerwehrleute und Verantwortlichen im Feuerwehrhaus, um den anstrengenden Tag Revue passieren zu lassen. Nach einigen technischen Informationen und interessanten Reden gab es ein gemeinsames Essen. Bei Linsen, Spätzle und Saitenwürstchen wurden interessante Gespräche geführt. Vielen Dank an die Freiwillige Feuerwehr Altshausen für die Einladung zu einem informativen Abschluss im Feuerwehrhaus. 

Der Sonntag begann mit einer Brauereibesichtigung und anschließender Bierverkostung in der Schlossbrauerei Aulendorf. Braumeister Flo Angele stellt das Bier in echter handwerklicher Tradition her. Er erklärte der Gruppe den Ablauf des Bierbrauens, was zu interessanten Fragen und vielen Geschichten rund ums Bier führte. Anschließend konnten verschiedene Biere verkostet werden, was für die französischen Gäste ein besonderes Highlight war. Ein reichhaltiges Mittagessen schloss sich an.

Am Abend trafen sich alle im Schützenhaus in Altshausen zum offiziellen Abschiedsabend. Es wurde gemeinsam gegessen, getrunken, gesungen und die eine oder andere Anekdote ausgetauscht. Es war ein rundum lustiger und emotionaler Abend, der allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Am Montagmorgen hieß es dann am Bahnhof Altshausen schweren Herzens Abschied nehmen, in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Die Jubiläumstage in Altshausen waren für alle ein unvergessliches Erlebnis.

Abschließend möchte ich mich im Namen des Partnerschaftsausschusses ganz herzlich bei allen bedanken, die die Partnerschaft in den letzten 15 Jahren  begleitet haben: Bei der Gemeinde Altshausen, namentlich bei Bürgermeister Patrick Bauser und Erika Binder, bei Bürgermeister a.D. Kurt König und Angela Müller, beim ungarischen Partnerschaftsausschuss, beim früheren und jetzigen Gemeinderat, beim Haus Württemberg, SKH Herzog Wilhelm von Württemberg, bei Joachim Butz, bei den SchulleiterInnen und den LehrerInnen der örtlichen Schulen, bei allen Gastfamilien und bei allen Freunden der Partnerschaft.

 Andrea Brändle, Partnerschaftsvorsitzende